Ausstellung - 
Elbschiffahrtsmuseum Lauenburg

Louis Beutin
(1874-1956)

Ein Techniker der Kaiserzeit, Miterbauer des Elbe-Lübeck-Kanals.

Ausstellung. Elbschiffahrtsmuseum, Lauenburg, 14. August bis 8. Oktober 1992

Louis Beutin wurde in der mecklenburgischen Stadt Güstrow geboren. Er ging in die Zimmermanns-Lehre und studierte später an der Baugewerkschule in Strelitz. Nach der Ausbildung war er einer der Miterbauer des Elbe-Lübeck-Kanals. Er zog durch Norddeutschland und verbrachte seine ersten Jahre im Arbeitsleben als Honorarkraft, bis er um die Jahrhundertwende das Weserwehr in Bremen mit erbaute und Beamter im bremischen Staatsdienst wurde.
Louis Beutin, 1874 bis 1956, war ein typischer Wasserbautechniker der Jahrhundertwende und der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Er "machte" an seinem Arbeitsplatz, zu dem auch der Elbe-Lübeck-Kanal gehörte, Technikgeschichte als einer der vielen tausend Techniker, die seit dem 19. Jahrhundert das Gesicht der norddeutschen Landschaft bestimmend gestalteten.
Ziel der Ausstellung ist es, anhand von Dokumenten die Arbeitswelt und das Leben eines Wasserbautechnikers zu vermitteln, der beim Bau des Kanals mitgewirkt hat.
Ein Glücksfall für die historische Forschung ist es, daß Louis Beutin die Dokumente seines Lebens in der Vollständigkeit gesammelt hat - Techniker-Kalender, Fotos aus Studienzeit, Militärzeit, von Bauanlagen, Betriebsausflügen, Arbeitszeugnisse, Arbeitsverträge, Baupläne, Entwürfe für Schleusen und Brücken, Urkunden zu Dienstjubiläen und vieles andere mehr. 

Der in Köthel/Stormarn lebende Schriftsteller und Enkel des Wasserbautechnikers Wolfgang Beutin fand den Nachlaß zufällig, sichtete den Bestand und entwickelte aus den Materialien den Roman "Der Wanderer imWind", den er 1991 veröffentlichte.

"Alltagsgeschichte als Lebensgeschichte" heißt das Motto der Ausstellung, die vom 15. August bis zum 8. Oktober im Elbschiffahrtsmuseum über den Miterbauer des Elbe-Lübeck-Kanals stattfindet.
Die Ausstellung wurde von Wolfgang Beutin, Rolf von Bockel, Werner Hinsch und Jakob Kron konzipiert - unter Heranziehung weiterer Materialien aus dem Archiv des Elbschiffahrtsmuseum, dem Staatsarchiv Bremen und dem Stadtarchiv Mölln.



Der "Lauenburger Rufer", Wahrzeichen der Stadt und (rechts) Zeitung mit gleichem Namen, die am 19.8.1992 mit diesem Artikel auf Seite 1 eröffnete.

















Bilder zu den Aufbauarbeiten,
aus den Ausstellungsräumen 

im Elbschifffahrtsmuseum Lauenburg

 

Auf dem Hof des Museums und in der Elbstraße vor dem Museum bei Ausstellungseröffnung

Werner Hinsch, der neben Jakob Kron vom Lauenburger Museum die Ausstellung mitkonzipierte, und Wolfgang Beutin bei den Ausstellungsvorbereitungen.






 








In Schaukästen, auf Bilder wurden vor allem Zeugnisse aus der Arbeitswelt des Wasserbautechnikers Louis Beutin dargestellt, der auch am Bau des Elbe-Trave-Kanals beteiligt gewesen war. Dazu wurden vor allem auch Exponate aus dem Elbschiffahrtsmuseum neben den Ausstellungsstücken aus dem Nachlaß von Louis Beutin - und einigen Exponaten aus dem Staatsarchiv Bremen - herangezogen.







 

Artikel aus der "Lauenburgischen Landeszeitung", der am 14.8.1992 erschien.












 


In und um Bremen lag ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit Louis Beutins. Er trat 1906 in den bremischen Staatsdienst, war am Bau des Weserwehrs beteiligt und wurde 1926 vom Bremer Senat zum Bauamtmann der ansässigen Wasserstraßendirektion ernannt.



Diese und andere Staatstionen im Leben des Wasserbautechnikers wurden in der Ausstellung dokumentiert, auch um das rastlose Leben der Wasserstraßenbauer zu dokumentieren, das sich in Arbeitszeugnissen aber auch "privaten" Briefen und Postkarten von den Wirkungsorten dokumentierte.
Alltags- und Lebensgeschichte zu dokumentieren bedeutete auch: Eben "Alltägliches" - neben den Einsatzorten aus Wasserbautechniker - auszustellen. Darunter auch: Zeichnungen und Bilder, Zeitungsartikel.
















Titel-Seite des Weser-Kuriers, die sich im Nachlaß von Louis Beutin aufbewahrt befindet, - mit der Meldung von den Kriegsverbrecher-Urteilen bei den Nürnberger Prozessen.















Die Linien markieren die Wirkungsorte und Wege des Wasserbautechnikers in Norddeutschland
(und auch die Handlungsorte von Wolfgang Beutins Beelzow-Romanen).















Lauenburgische Landeszeitung vom 18.8.1992


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Nach der erfolgreichen Präsentation im Lauenburger Elbschiffahrtsmuseum
wurde die Ausstellung noch im Bremer Staatsarchiv und in der Nachfolge des Technikum Strelitz (wo der junge Louis Beutin einst studiert hatte) in der Fachhochschule Neubrandenburg.



In Bremen berichteten praktisch alle ansässigen Medien,
wie Weser Kurier und Radio Bremen, über die Ausstellung.
Die Berichterstattung erlangte auch das Umland:
(Oben) Syker Kreiszeitung vom 23.10.1992.




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